Das 21. Indische Filmfestival Stuttgart verlieh am vergangenen Sonntag den mit 4.000 Euro dotierten Hauptpreis “German Star of India” an das Marathi-Drama “Sthal – A Match” von Regisseur Jayant Digambar Somalkar. Der Film erzählt die bewegende Geschichte einer jungen Frau, die gegen das patriarchalische System ankämpft, das ihr Leben kontrollieren will.

Der Siegerspielfilm: “Sthal – A Match”

“Sthal – A Match” beleuchtet das Leben der jungen Savita, die kurz vor dem Abschluss ihres Studiums steht. Während sie versucht, ihre Zukunft selbst zu gestalten, sucht ihr Vater verzweifelt nach einem Ehemann für sie. Der Film zeigt die Herausforderungen und Spannungen, die aus der Praxis der arrangierten Ehen entstehen, und wie diese eine arme Bauernfamilie an den Rand der Katastrophe führen können. Die Jury lobte besonders die authentische Darstellung und die beeindruckende schauspielerische Leistung der Laiendarsteller, die den Film zu einem tief berührenden Erlebnis machen.

Weitere Preisträger des Festivals

Das Indische Filmfestival Stuttgart zeichnete auch andere bemerkenswerte Filme aus. Den Preis für den besten Kurzfilm, dotiert mit 1.000 Euro, erhielt “Kav Kav” von Regisseur Swanand Wagh. Der Film handelt von einem Teenager, der sich gegen die Vorurteile gegenüber seiner menstruierenden Mutter stellt und dabei humorvoll traditionelle Ansichten entmystifiziert.

Der Dokumentarfilmpreis, ebenfalls mit 1.000 Euro dotiert, ging an “Chaawal” von Tamjeed Elahi Khan. Der Film thematisiert den verschwenderischen Umgang mit Reis, einem Grundnahrungsmittel, und zeigt die verschiedenen Facetten des Lebens in Indien durch die Linse dieses alltäglichen Produkts. Eine lobende Erwähnung erhielt der Dokumentarfilm “Langur” von Haider Khan, der das außergewöhnliche Leben eines Mannes im Affenkostüm porträtiert.

Director’s Vision Award und Publikumspreis

Rajni Basumatary wurde für ihr Drama “Gorai Phakhi – Wild Swans” mit dem undotierten Director’s Vision Award ausgezeichnet. Der Film spielt in den Ausläufern des Bodolandes an der indisch-bhutanischen Grenze und zeigt die patriarchalische Gesellschaft, die sich von einem langjährigen bewaffneten Konflikt erholt. Im Mittelpunkt stehen die Frauen, die trotz der schwierigen Umstände für ihre Rechte und Würde kämpfen.

Der mit 1.000 Euro dotierte Publikumspreis ging an “First Film” von Piyush Thakur. Dieser Film spielt in den 1960er Jahren in einer indischen Kleinstadt, wo Kino als schädlich für die Jugend und insbesondere für Frauen angesehen wird.

Weitere Auszeichnungen und das nächste Festival

Den Werbefilmpreis, dotiert mit 500 Euro, erhielt “Red Label” von Nobin Dutta. Der Film, der anlässlich des Welttages der sozialen Medien 2023 entstand, positioniert Tee als das wichtigste soziale Medium und verbindet digitale und analoge Welten auf kreative Weise.

Mit insgesamt 65 aktuellen Filmen aus ganz Indien, darunter 50 Premieren, und zahlreichen indischen Filmgästen wie der gefeierten Schauspielerin Ayesha Kapur, konnte das 21. Indische Filmfestival Stuttgart sein Publikum begeistern und seinen Ruf als Europas größtes indisches Filmfestival festigen. Die 22. Ausgabe des Festivals wird vom 23. bis 27. Juli 2025 stattfinden.